Glück auf
2018
HD Video, Farbe, Ton
26:38 min
3-Kanal-Videoinstallation
Japanisch mit einglischen Untertiteln
Japanisch mit deutschen Untertiteln
Production und Post-Production | Fumiko Kikuchi
Übersetzung:
Japanisch>Englisch | Erika-Shanti Morsbach
Englisch>Deutsch | Meike Redeker
Rechtschreibung Korrektur | Jana Doell
Danke an:
Herrn Doi, Herrn Kobayashi
Takafumi Murata, Akane Sugimoto
Zwei Jahre Recherche und Produktionsprozess in Japan und in Deutschland führten zur dokumentarischen drei-Kanal Installation “Glück auf“ aus dem Jahr 2018.
Mein Großvater weckte mein Interesse für den Kohleabbau, da er als Bergmann in Japan arbeitete. Ich erfuhr, dass insgesamt 436 japanische Bergleute als Gastarbeiter zwischen 1957 bis 1965 im Ruhrgebiet arbeiteten.
Es gab ein merkwürdiges Missverständnis um das Wort „Gastarbeiter“.
In den 1960er Jahren machte der* die damalige Übersetzer* in daraus nicht „Gastarbeiter“ im Sinne von ausländischen Arbeitnehmern, die kamen, um in Deutschland zu arbeiten, sondern „Arbeiter als Gast“. Viele Bergleute dachten, sie wären eingeladen, in Deutschland Vorträge zu halten. Nach einer Weile unter Tage, merkten sie, dass sie keine Gäste waren.
Die Laufzeit des Programms belieft sich auf drei Jahre. Alle Bergleute sollten grundsätzlich wieder vollständig nach Japan zurückkehren. Es gab nur drei Möglichkeiten, doch in Deutschland bleiben zu dürfen: 1. Den Studentenstatus zu erlangen, 2. eine Beschäftigung in einer japanischen Firma zu finden und 3. eine deutsche Frau zu heiraten. Die Länge der Aufenthaltserlaubnis war abhängig vom begründeten Status. Heute gibt noch exakt dieselben drei Möglichkeiten. Insgesamt sind 32 japanische Bergleute in Deutschland geblieben, die meisten von ihnen leben noch immer hier.
Ich filmte Interviews mit zwei ehemaligen Bergmännern. Einer ist nach der Gastarbeiter-Zeit in Deutschland geblieben, der andere ist nach Japan zurück gekehrt. Ihre Geschichten klingen nach meiner unmittelbar bevorstehenden Zukunft. Ich muss entscheiden, ob ich nach Japan zurückkehre oder in Deutschland bleibe. Diese Frage habe ich seit ich in Deutschland lebe, sie wird mir andauernd wieder gestellt. Sie trifft alle Ausländer, die in einem anderen Land leben möchten. In dem Film gibt es vier unterschiedliche Perspektiven aus verschiedenen Generationen, deren Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft einander spiegeln.
Copyright © 2019 All Rights Reserved Fumiko Kikuchi
Glück auf
2018
HD Video, Farbe, Ton
26:38 min
3-Kanal-Videoinstallation
Japanisch mit einglischen Untertiteln
Japanisch mit deutschen Untertiteln
Production und Post-Production | Fumiko Kikuchi
Übersetzung:
Japanisch>Englisch | Erika-Shanti Morsbach
Englisch>Deutsch | Meike Redeker
Rechtschreibung Korrektur | Jana Doell
Danke an:
Herrn Doi, Herrn Kobayashi
Takafumi Murata, Akane Sugimoto
Zwei Jahre Recherche und Produktionsprozess in Japan und in Deutschland führten zur dokumentarischen drei-Kanal Installation “Glück auf“ aus dem Jahr 2018.
Mein Großvater weckte mein Interesse für den Kohleabbau, da er als Bergmann in Japan arbeitete. Ich erfuhr, dass insgesamt 436 japanische Bergleute als Gastarbeiter zwischen 1957 bis 1965 im Ruhrgebiet arbeiteten.
Es gab ein merkwürdiges Missverständnis um das Wort „Gastarbeiter“.
In den 1960er Jahren machte der* die damalige Übersetzer* in daraus nicht „Gastarbeiter“ im Sinne von ausländischen Arbeitnehmern, die kamen, um in Deutschland zu arbeiten, sondern „Arbeiter als Gast“. Viele Bergleute dachten, sie wären eingeladen, in Deutschland Vorträge zu halten. Nach einer Weile unter Tage, merkten sie, dass sie keine Gäste waren.
Die Laufzeit des Programms belieft sich auf drei Jahre. Alle Bergleute sollten grundsätzlich wieder vollständig nach Japan zurückkehren. Es gab nur drei Möglichkeiten, doch in Deutschland bleiben zu dürfen: 1. Den Studentenstatus zu erlangen, 2. eine Beschäftigung in einer japanischen Firma zu finden und 3. eine deutsche Frau zu heiraten. Die Länge der Aufenthaltserlaubnis war abhängig vom begründeten Status. Heute gibt noch exakt dieselben drei Möglichkeiten. Insgesamt sind 32 japanische Bergleute in Deutschland geblieben, die meisten von ihnen leben noch immer hier.
Ich filmte Interviews mit zwei ehemaligen Bergmännern. Einer ist nach der Gastarbeiter-Zeit in Deutschland geblieben, der andere ist nach Japan zurück gekehrt. Ihre Geschichten klingen nach meiner unmittelbar bevorstehenden Zukunft. Ich muss entscheiden, ob ich nach Japan zurückkehre oder in Deutschland bleibe. Diese Frage habe ich seit ich in Deutschland lebe, sie wird mir andauernd wieder gestellt. Sie trifft alle Ausländer, die in einem anderen Land leben möchten. In dem Film gibt es vier unterschiedliche Perspektiven aus verschiedenen Generationen, deren Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft einander spiegeln.
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